Die Sanierung von Altgebäuden ist ein wesentlicher Schritt, um den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen in Deutschland zu reduzieren. Alte Gebäude sind oft in einem schlechten energetischen Zustand, sodass eine Sanierung nicht nur Umwelt- und Klimaschutzaspekte berücksichtigt, sondern auch den Wohnkomfort und die Wohnqualität verbessert. In der Sanierung steckt großes Potenzial, sowohl in Bezug auf Energieeinsparungen als auch auf die Schaffung von nachhaltigem und zukunftssicherem Wohnraum.

Die Sanierung von Altgebäuden beinhaltet verschiedene Aspekte wie die Verbesserung der Gebäudehülle, den Einbau energieeffizienter Heizungssysteme oder die Optimierung der Haustechnik. Die Finanzierung einer Sanierung kann durch verschiedene Förderprogramme unterstützt werden, etwa durch das BAFA oder die KfW-Bank. In besonderem Maße tragen energetische Sanierungen dazu bei, die gesetzlichen Vorgaben auf nationaler und EU-Ebene zu erfüllen und den Gebäudebestand fit für die Zukunft zu machen.

Key Takeaways

  • Sanierung von Altgebäuden steigert Energieeffizienz und Wohnqualität
  • Förderprogramme unterstützen die Finanzierung von Sanierungsprojekten
  • Energetische Sanierung hilft, gesetzliche Vorgaben und Klimaschutzziele zu erreichen

Grundlagen der Sanierung

Was bedeutet Sanierung?

Sanierung ist ein Prozess, bei dem ein älteres Gebäude, wie ein Altbau, instandgesetzt, modernisiert und energetisch verbessert wird. Ziel ist es, die Lebensqualität zu erhöhen, den Wert des Gebäudes zu steigern und den energetischen Verbrauch zu reduzieren. Hierbei werden bekannte verschiedene Sanierungsformen betrachtet, wie zum Beispiel energetische Sanierung und Modernisierung.

Altbauten haben häufig einen besonderen Charme und eine zeitlose Architektur. Jedoch erfüllen sie oft nicht die heutigen Anforderungen an Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit. Durch eine Sanierung können diese Gebäude in einen zeitgemäßen Zustand versetzt werden.

Anforderungen an die Sanierung

Bei der Sanierung von Altgebäuden gibt es einige wichtige Anforderungen, die berücksichtigt werden müssen:

  1. Energetische Sanierung: Hierbei geht es darum, den Energieverbrauch des Gebäudes zu reduzieren und die Wärmedämmung zu verbessern. Dies kann durch den Einbau neuer Fenster und Türen, eine verbesserte Isolierung oder den Einsatz von energiesparender Heizungs- und Lüftungstechnik erreicht werden.

  2. Modernisierung: Die technischen und räumlichen Anforderungen an Wohn- und Geschäftsgebäude haben sich im Laufe der Zeit verändert. Die Modernisierung umfasst daher Maßnahmen zur Anpassung an den aktuellen Standard. Dazu zählen unter anderem die Erneuerung von Bad- und Kücheneinrichtungen, die Installation neuer Elektro- und Sicherheitstechnik oder der Ausbau von Dachgeschossen.

  3. Mindeststandards: Bei der Sanierung müssen gesetzliche Mindeststandards eingehalten werden, die den heutigen Ansprüchen an Energieeffizienz, Schallschutz und Barrierefreiheit gerecht werden. Haus & Grund empfiehlt, sich frühzeitig über die geltenden Vorschriften zu informieren und sie bei der Planung der Sanierung zu berücksichtigen.

Die Berücksichtigung dieser Anforderungen stellt sicher, dass das sanierte Gebäude den aktuellen Bedürfnissen entspricht und den Wert des Objekts erhöht. Dabei sollte man immer auch auf die Möglichkeiten von Fördermitteln achten, um die Kosten der Sanierung zu reduzieren.

Energieeffizienz und Heizung

Die Rolle der Energieeffizienz

Energieeffizienz spielt eine wichtige Rolle bei der Sanierung von Altgebäuden. Sie hilft, den Energiebedarf und Energieverbrauch zu reduzieren und trägt somit zum Klimaschutz bei. Bei der energetischen Sanierung von Gebäuden stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung, um die Energieeffizienz zu verbessern. Dazu gehören die Dämmung von Außenwänden, Dach und Kellerdecke sowie der Austausch von Fenstern und Türen. Beim Austausch von Heizungs- und Warmwasserbereitungssystemen sollte auf Effizienzklassen und den Energieausweis geachtet werden.

Heizungssysteme und Treibhausgasemissionen

Heizungssysteme tragen in erheblichem Maße zu den Treibhausgasemissionen bei, insbesondere wenn sie auf fossile Energieträger wie Öl zurückgreifen. Eine Modernisierung der Heizungsanlage kann hier eine signifikante Reduzierung der Emissionen bewirken. Bei der Auswahl eines neuen Heizungssystems ist es wichtig, auf klimaneutrale Alternativen wie Wärmepumpen, Holzpelletheizungen oder Solarthermie zu setzen.

  • Wärmepumpen: Wärmepumpen nutzen Umweltwärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser und wandeln diese in Heizenergie um. Sie sind hocheffizient und zählen zu den klimafreundlichsten Heizungsoptionen.
  • Holzpelletheizungen: Diese Heizungsart verbrennt Holzpellets aus Restholz und Sägemehl und erzeugt auf diese Weise Wärme. Sie ist eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen.
  • Solarthermie: Solarthermische Anlagen nutzen die Sonnenenergie zur Erwärmung von Wasser. Sie können die Heizung unterstützen und somit den Energieverbrauch reduzieren.

Bei der Entscheidung für ein neues Heizungssystem sollte die Effizienz des Systems, der Emissionsausstoß sowie die langfristigen Betriebskosten berücksichtigt werden. Die energetische Sanierung von Altgebäuden und die Verbesserung der Energieeffizienz tragen maßgeblich dazu bei, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und die Umwelt zu schützen.

Kosten und Finanzierung der Sanierung

Kosten für die Sanierung

Die Sanierungskosten eines Altbaus können je nach Umfang der Maßnahmen und Qualität der Materialien stark variieren. Für ein Haus, das in der Zeit nach 1950 erbaut wurde, liegen die Kosten durchschnittlich bei etwa 30% bis 40% des Kaufpreises, während für Vorkriegsbauten die Kosten bei etwa 50% bis 60% des Kaufpreises liegen können.

Einige durchschnittliche Kosten für spezifische Sanierungsmaßnahmen sind:

  • Fassadendämmung: 200-300 €
  • Neues Dach inkl. Dämmung: 300-400 €
  • Dachdämmung: 150-250 €
  • Kellerdeckendämmung: 30-80 €

Bei der Planung der Sanierung sollte man auch die Beratungs-, Gutachter-, Planungs- und Finanzierungskosten berücksichtigen.

Finanzierungsmodelle

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Sanierung eines Altbaus finanziell zu stemmen:

  1. Eigenkapital: Wenn möglich, sollte ein Teil der Sanierungskosten aus dem eigenen Geld gedeckt werden. Je mehr Eigenkapital eingesetzt werden kann, desto geringer sind die Kreditkosten und umso günstiger wird die Finanzierung.

  2. Förderungen: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bieten verschiedene Förderprogramme und Zuschüsse für die energetische Sanierung von Altgebäuden. Durch diese Förderungen können Sanierungskosten gesenkt und Energieeffizienz gesteigert werden. Ein Beispiel ist die Komplettsanierung eines Altbaus, bei der man zwischen 400 € und 600 € pro Quadratmeter Wohnfläche sparen kann.

  3. Hypotheken: Eine Baufinanzierung oder Hypothek ist eine Möglichkeit, eine Sanierung zu finanzieren. Bei einer Hypothekendarlehen werden die Kosten für die Sanierung auf die Laufzeit des Darlehens verteilt, wobei die Zinskosten über die Jahre entstehen. Es ist wichtig, die Angebote verschiedener Banken zu vergleichen, um die beste Finanzierungslösung zu finden.

Indem man diese Finanzierungsmodelle kombiniert und die verschiedenen Fördermöglichkeiten ausnutzt, kann man die Sanierung eines Altbaus effizient und kostengünstig gestalten.

Bauliche Maßnahmen

Fenster und Dämmung

Bei der Sanierung von Altgebäuden sind die Fenster und die Dämmung entscheidend für eine effiziente Energieeinsparung und den Wohnkomfort. Der Austausch von alten Fenstern mit modernen, energieeffizienten Modellen kann zu einer erheblichen Verbesserung der Wärmedämmung beitragen. Hierbei sollte auf Fenster mit einer guten Wärmedämmung und Dichtungen geachtet werden, um ein Optimum an Energieeinsparungen zu erreichen.

Die Wärmedämmung des Gebäudes kann durch das Anbringen von Dämmmaterial an den Außenwänden und der Innendämmung verbessert werden. Hierbei sollte auf geeignete Materialien geachtet werden, beispielsweise auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit.

Fassade und Dach

Ein weiterer wichtiger Punkt bei Altbausanierungen ist die Fassade und das Dach. Hierdurch wird nicht nur das Erscheinungsbild des Gebäudes aufgewertet, sondern auch der energetische Zustand verbessert. Dies kann durch eine sorgfältige Dämmung und Abdichtung der Fassade erreicht werden, um Wärmebrücken zu vermeiden und die Energieeffizienz zu erhöhen. Im Zuge der Sanierung der Fassade sollte auch das Dach in die Planung miteinbezogen werden. Hierbei ist es sinnvoll, das Dach einer gründlichen Inspektion zu unterziehen und gegebenenfalls Dachziegel auszutauschen oder Dämmmaterialien nachzurüsten.

Keller und Baustoffe

Bei Altbausanierungen sollte auch der Bereich des Kellers Beachtung finden. Ein feuchter oder schlecht gedämmter Keller kann zu erhöhten Energieverlusten führen und auch das Raumklima im gesamten Gebäude negativ beeinflussen. Dämmmaßnahmen und Feuchtigkeitsschutz können hier Abhilfe schaffen und die Energiebilanz des gesamten Gebäudes verbessern.

Bei der Auswahl der Baustoffe sollten nachhaltige und ökologisch verträgliche Materialien, beispielsweise auch Recycling-Baustoffe, verwendet werden. Diese tragen zu einem umweltfreundlichen Sanierungsprozess bei und können auch den Wohnkomfort steigern.

Insgesamt sind die genannten Maßnahmen wichtige Schritte bei der Sanierung von Altgebäuden, die sowohl die Energieeffizienz, als auch den Wohnkomfort und den Wert der Immobilie steigern. Planung und Durchführung sollten sorgfältig und unter Berücksichtigung nachhaltiger Baustoffe und energetischer Gesichtspunkte abgewägt werden.

EU-Richtlinien und nationale Vorgaben

EU-Richtlinien für die Sanierung

Die Europäische Union hat in den letzten Jahren verstärkt Anstrengungen unternommen, um ihre Klimaziele zu erreichen und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Im Rahmen des “Fit for 55”-Pakets hat die EU-Kommission verschiedene Vorgaben gemacht, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu erhöhen. Das EU-Parlament unterstützt dies durch strengere Anforderungen an die Sanierung von Gebäuden.

So hat das Europaparlament beschlossen, dass bis 2033 bestimmte energetische Mindeststandards eingehalten werden müssen. Hierzu zählt zum Beispiel die energetische Sanierung von Gebäuden, um den Energieverbrauch und somit die CO2-Emissionen zu reduzieren. Diese Anforderungen sollen auch dazu beitragen, bis 2050 Klimaneutralität in der EU zu erreichen.

Nationale Vorgaben in Deutschland

In Deutschland gelten ebenfalls eigene Vorgaben für die Sanierung von Altgebäuden. Dabei werden sowohl die EU-Richtlinien berücksichtigt, als auch nationale Regelungen entwickelt und umgesetzt. Einige der wichtigsten Vorgaben in Deutschland sind:

  • Energetische Anforderungen: Bei der Sanierung von Gebäuden müssen die energetischen Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) eingehalten werden. Dies schreibt zum Beispiel den Einsatz von Wärmedämmmaterialien und energiesparenden Fenstern vor.
  • Förderungen: In Deutschland gibt es verschiedene Fördertöpfe, die bei der Sanierung von Gebäuden in Anspruch genommen werden können. Dazu gehören unter anderem der KfW-Zuschuss für energetische Sanierungen, aber auch Förderprogramme des Bundes und der Länder.
  • Gesetzliche Verpflichtungen: Immobilienbesitzer sind unter bestimmten Umständen dazu verpflichtet, ihre Gebäude energetisch zu sanieren. Genaue Informationen dazu können beim zuständigen Amt oder bei einem Energieberater eingeholt werden.

Auch wenn die Sanierung von Altgebäuden Kosten verursacht, können Immobilienbesitzer durch Fördermittel aus EU-Töpfen Unterstützung erhalten. Dies, zusammen mit den nationalen Vorgaben, soll dazu beitragen, die energetische Sanierung von Gebäuden voranzutreiben und somit zur Erreichung der Klimaziele beizutragen.

Aspekte des Klimaschutzes

Sanierung und Klimaziele

Die Sanierung von Altgebäuden spielt eine wesentliche Rolle im Kampf gegen den Klimawandel und hilft dabei, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Ein großer Teil der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor stammt von älteren Häusern, die weniger energieeffizient sind als Neubauten 1. Durch die Modernisierung und energetische Sanierung von Altbauten können Energieverbrauch und CO2-Ausstoß erheblich reduziert und somit die Klimaziele erreicht werden.

Deutschland hat das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden und die Netto-Treibhausgasemissionen auf null zu reduzieren 2. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die deutsche Regierung das Klimapaket mit verschiedenen Maßnahmen verabschiedet, um den Klimaschutz in verschiedenen Sektoren voranzutreiben. Die energetische Gebäudesanierung ist dabei ein zentraler Aspekt.

Die Rolle des Gebäudesektors

Der Gebäudesektor ist für einen bedeutenden Anteil des gesamten Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen verantwortlich. Schätzungen zufolge entfallen knapp 40 Prozent des Energieverbrauchs auf Bürogebäude und Wohnhäuser 3. Daher ist es wichtig, dass Gebäude langfristig klimaneutral gestaltet und betrieben werden.

Die Sanierung von Altbauten kann zu einer nachhaltigen Verbesserung des Gebäudebestandes und einer Reduzierung des Energieverbrauchs führen. Dabei stehen die Wiederverwertung, Zweitnutzung und Verlängerung der Lebensdauer von Gebäuden im Vordergrund 4. Durch sowohl bautechnische als auch betriebliche Maßnahmen, wie die Dämmung der Gebäudehülle oder den Einsatz erneuerbarer Energien, kann die Energieeffizienz von Altgebäuden erheblich gesteigert und so ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.

Soziale Aspekte der Sanierung

Auswirkungen auf Mieter und Hausbesitzer

Die Sanierung von Altgebäuden kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Mieter und Hausbesitzer haben. Einerseits kann die Sanierung die Wohnqualität und den Wert der Immobilien erhöhen. Dies kann zu höheren Mieteinnahmen für Hausbesitzer und Hauseigentümer führen. Auch für Mieter kann eine verbesserte Wohnqualität und Energieeffizienz einen Mehrwert darstellen.

Allerdings kann eine Sanierung auch den Mietern Schwierigkeiten bereiten, insbesondere während der Bauphase. Lärm, Staub und temporäre Einschränkungen in der Nutzung der Wohnungen sind einige der Herausforderungen, denen Mieter gegenüberstehen können. Hinzu kommt, dass nach der Sanierung eine Erhöhung der Miete möglich ist, was für einkommensschwache Haushalte problematisch sein kann.

Energiearmut und Kostenauswirkungen

Die Sanierung von Altgebäuden zielt in erster Linie darauf ab, die Energieeffizienz der Gebäude zu erhöhen und so den Energieverbrauch zu senken. Dies kann insbesondere einkommensschwachen Haushalten dabei helfen, ihre Energiekosten zu reduzieren und somit Energiearmut entgegenzuwirken. Allerdings können die Kosten für die Sanierung von Gebäuden erheblich sein. In manchen Fällen können diese Kosten auf die Mieter umgelegt werden, was ihre finanzielle Belastung erhöhen kann.

Es ist wichtig, bei der Sanierung von Altgebäuden die sozialen Aspekte zu berücksichtigen und Lösungen zu finden, die sowohl ökologisch nachhaltig als auch sozial verträglich sind. Dazu gehört, eine Balance zwischen der Verbesserung von Energieeffizienz und Wohnqualität sowie der Minimierung von Belastungen für Mieter und einkommensschwache Haushalte zu finden.

Praktische Umsetzung der Sanierung

Instandhaltung und Erweiterung

Bei der Sanierung von Altgebäuden ist die Instandhaltung von zentraler Bedeutung, um sicherzustellen, dass das Gebäude weiterhin funktionsfähig bleibt und seinen Wert behält. Die Instandhaltung umfasst Maßnahmen wie regelmäßige Wartung, Reparaturen und Renovierungen. Es ist wichtig, diese Aufgaben ernst zu nehmen und sie in einem rechtzeitig festgelegten Intervallen durchzuführen, um größere Schäden oder kostenintensive Eingriffe zu vermeiden.

In manchen Fällen kann eine Erweiterung des Altbaus notwendig werden, um den neuen Bedürfnissen der Bewohner gerecht zu werden oder um den Betrieb des Gebäudes aufrechtzuerhalten. Dies kann zum Beispiel den Anbau neuer Räume, die Installation neuer Systeme oder die Umgestaltung bestehender Räumlichkeiten umfassen.

Überblick über den Sanierungsprozess

Die Sanierung von Altbauten folgt in der Regel einem strukturierten Prozess, der aus folgenden Schritten besteht:

  1. Analyse des Altbaus: Bevor Sanierungsarbeiten beginnen, ist es wichtig, eine umfassende Untersuchung des Gebäudes durchzuführen. Dies dient dazu, den aktuellen Zustand des Gebäudes zu erfassen und die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen zu ermitteln.

  2. Festlegung der Sanierungsziele: Basierend auf der Analyse des Altbaus werden die Ziele festgelegt, die mit der Sanierung erreicht werden sollen. Dies kann beispielsweise die Verbesserung der Energieeffizienz, die Modernisierung von Installationen oder die Anpassung an aktuelle Vorschriften und Gesetze sein.

  3. Planung der Sanierungsarbeiten: In dieser Phase werden die benötigten Sanierungsmaßnahmen geplant. Dazu gehört unter anderem die Auswahl der zu verwendenden Materialien, die Erstellung eines Zeitplans und die Organisation der notwendigen Genehmigungen.

  4. Durchführung der Sanierungsmaßnahmen: Die geplanten Sanierungsarbeiten werden durchgeführt. Experten für Betrieb und Instandhaltung sorgen dafür, dass die Arbeiten gemäß den vorher festgelegten Plänen und Vorschriften durchgeführt werden.

  5. Abschluss und Kontrolle: Nach Abschluss aller Sanierungsarbeiten ist es wichtig, den Erfolg der Maßnahmen zu überprüfen und zu dokumentieren. Hierzu können beispielsweise Energieausweise oder bautechnische Gutachten herangezogen werden.

Abschluss und Zusammenfassung

Die Sanierung von Altbauten ist ein wichtiger Schritt in Richtung Energieeffizienz und Klimaschutz. Durch gezielte Maßnahmen können Hausbesitzer den Energieverbrauch ihrer Gebäude reduzieren und somit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Die Gebäudesanierung kann in verschiedenen Bereichen durchgeführt werden. Hierzu zählen die Dämmung von Fassade, Dach und Keller, der Austausch veralteter Heizungen oder die Installation moderner Fenster. Die Auswahl der Sanierungsmaßnahmen hängt von den individuellen Gegebenheiten des Gebäudes sowie den Zielen und dem Budget des Eigentümers ab.

Mit der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) kommen ab 2023 einige Änderungen auf Eigentümer und Hausbesitzer zu. Zunächst betreffen diese Neubauten, bis 2025 sind jedoch schärfere Auflagen für Bestandsgebäude geplant. Das EU-Parlament beabsichtigt, für bestehende Wohngebäude bis 2030 umfassende Sanierungen durchzuführen.

Für Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern gibt es eine Ausnahme: Wenn sie das Haus bereits lange zu Wohnzwecken nutzen, entfällt die Sanierungspflicht. Bei einem Eigentümerwechsel – etwa durch Kauf, Erbschaft oder Schenkung – greift jedoch die Pflicht zur energetischen Sanierung. Innerhalb von zwei Jahren müssen dann die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes erfüllt werden.

Im Rahmen der Gebäudesanierung können verschiedene finanzielle Förderungen in Anspruch genommen werden, zum Beispiel durch KfW-Förderprogramme oder Zuschüsse von der Bundesregierung. Dies erleichtert die Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen und unterstützt Hausbesitzer bei der Umsetzung ihrer Projekte im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz.

Zusammenfassend ist die Sanierung von Altbauten nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, sondern bietet auch Hausbesitzern vielfältige Vorteile. Es ermöglicht ihnen, ihren Energieverbrauch zu reduzieren, die Wohnqualität zu erhöhen und eventuell langfristig Kosten zu sparen. Durch die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und die Inanspruchnahme von Fördermitteln können Sanierungsprojekte erfolgreich umgesetzt werden.

Häufig gestellte Fragen

Welche Förderungen gibt es für die Sanierung von Altbauten?

Es gibt verschiedene Förderungen für die Sanierung von Altbauten, darunter Zuschüsse und günstige Kredite. Diese können abhängig von der Art der Sanierung und den verwendeten erneuerbaren Energien variieren.

In welcher Reihenfolge sollte ein Altbau saniert werden?

Die Reihenfolge der Sanierung kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein, aber es ist empfehlenswert, zunächst die Gebäudehülle zu verbessern, also Fassadendämmung und Fensteraustausch. Danach sollte die Heizungsanlage optimiert oder sogar auf alternative Energielösungen umgestiegen werden.

Welche Pflichten haben Vermieter bei energetischer Sanierung?

Vermieter müssen bei energetischen Sanierungen darauf achten, dass sie gesetzliche Vorgaben wie die Energieeinsparverordnung (EnEV) einhalten, das richtige Gleichgewicht zwischen Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit finden und Mieter über bevorstehende Maßnahmen informieren.

Bis wann müssen Altbauten energetisch saniert werden?

Es gibt keine allgemeingültige Frist, bis wann Altbauten energetisch saniert werden müssen, aber Sanierungspflichten können bei Eigentümerwechseln greifen, wie z.B. beim Kauf oder der Erbschaft eines Hauses. Dabei spielt das Datum des Wechsels eine wichtige Rolle, so besteht beispielsweise die Pflicht für den Erneuerung des Heizkessels bei einem Hauskauf nach dem 01.02.2002.

Lohnt sich eine Komplettsanierung eines alten Hauses?

Ob sich eine Komplettsanierung eines alten Hauses lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Zustand des Hauses, den geplanten Maßnahmen und den verfügbaren Fördermitteln. Eine energetische Sanierung kann jedoch langfristig zu einer deutlichen Senkung der Energiekosten und einer Wertsteigerung der Immobilie führen.

Wann entfällt die Sanierungspflicht für Altbauten?

Die Sanierungspflicht entfällt für Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern, wenn sie das Haus schon seit Jahrzehnten selbst zu Wohnzwecken nutzen. In diesem Fällen greift die Sanierungspflicht nicht automatisch, sondern erst bei einem Eigentümerwechsel, wie z.B. bei einem Verkauf, einer Erbschaft oder einer Schenkung.

Footnotes

  1. Gebäudesanierung: Warum alte Häuser die Umwelt verpesten. 5. Mai 2021. Link

  2. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit – Klimaschutz in Zahlen. Link

  3. Der Preis des Klimaschutzes. FAZ.NET. Link

  4. Altbauten nachhaltig sanieren. Baunetz Wissen. Link