Nachhaltige Beschaffung in Städten ist ein wichtiger Faktor, um Umweltbelastungen zu reduzieren und eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung zu fördern. Als eine bedeutende Akteure im öffentlichen Sektor, haben Städte und Kommunen die Möglichkeit, positive Veränderungen voranzutreiben, indem sie umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen bevorzugen und nachhaltige Vergabekriterien bei der Beschaffung einsetzen.

Mit der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten wie Umweltverträglichkeit, Energieeffizienz und sozialen Gesichtspunkten können Städte und Kommunen ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren und zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele beitragen. Darüber hinaus können öffentliche Beschaffungsstrategien auch Innovationen und digitalen Fortschritt im Bereich der nachhaltigen Produkte und Dienstleistungen fördern, die Lebensqualität verbessern, eine nachhaltige Infrastruktur schaffen und dazu beitragen, eine nachhaltige Wirtschaft aufzubauen.

Key Takeaways

  • Nachhaltige Beschaffung in Städten kann Umweltauswirkungen reduzieren und eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung fördern.
  • Öffentliche Beschaffungsstrategien beeinflussen Innovationen im Bereich umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen.
  • Städte und Kommunen können durch nachhaltige Vergabekriterien zur Erreichung globaler Nachhaltigkeitsziele beitragen.

Nachhaltigkeit und Umwelt

Klimaschutz

Nachhaltige Beschaffung in Städten ist ein wichtiger Schritt zur Förderung von Umwelt- und Klimaschutz. Durch die gezielte Auswahl umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen können öffentliche Einrichtungen und Unternehmen einen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen leisten. Die bewusste Nutzung der Nachfragemacht kann beispielsweise die Markteinführung innovativer umweltfreundlicher Produkte unterstützen und das Angebot solcher Artikel verbessern. Ein Beispiel dafür ist die Stadt Zürich, die sich für eine ökologische Beschaffung einsetzt und 2019 den ersten Preis des “Procura+ Award” für nachhaltiges Bauen erhielt.

Ressourcen und Umweltschutz

Abgesehen vom Klimaschutz spielt auch der Schutz von Ressourcen und Umwelt eine wichtige Rolle bei der nachhaltigen Beschaffung. Städte und öffentliche Einrichtungen können durch umweltfreundlichen Einkauf dazu beitragen, dass natürliche Ressourcen wie Wasser, Boden und Rohstoffe geschont werden. Das Umweltbundesamt empfiehlt, gezielt umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen einzukaufen, um Klima und Umwelt zu schützen.

Einige der Vorteile umweltfreundlicher Beschaffung sind:

  • Reduzierung von Umweltbelastungen
  • Verbesserung der Lebensqualität in Städten
  • Kosteneinsparungen durch Energieeffizienz und reduzierten Ressourcenverbrauch
  • Unterstützung der lokalen Wirtschaft und von nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen
  • Positives Image für die öffentliche Hand und Unternehmen

Insgesamt trägt die nachhaltige Beschaffung in Städten dazu bei, dass Umwelt- und Klimaschutz in den Vordergrund gerückt werden und eine umweltfreundliche Wirtschaftsentwicklung gefördert wird. Unternehmen und öffentliche Institutionen, die sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz einsetzen, können so einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Schonung von Ressourcen leisten.

Öffentliche Beschaffung und Kommunen

Nachhaltige Beschaffung spielt eine wichtige Rolle in Städten und Kommunen. Die öffentliche Beschaffung in Kommunen umfasst Prozesse und Entscheidungen, die bei der Auswahl und Erwerb von Produkten und Dienstleistungen getroffen werden. Dabei streben die Kommunen nicht nur nach wirtschaftlicher Effizienz, sondern auch nach ökologischer Verantwortung und sozialer Gerechtigkeit.

Für eine erfolgreiche Umsetzung der nachhaltigen Beschaffung müssen Kommunen verschiedene Faktoren berücksichtigen. Einige dieser Faktoren sind die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, die Berücksichtigung von Umweltauswirkungen sowie die Einbeziehung sozialer und wirtschaftlicher Bedingungen.

Eine Möglichkeit, um die Nachhaltigkeit in der Beschaffung zu fördern, ist die Nutzung von Rahmenverträgen. Diese erlauben es Kommunen, bei der Beschaffung von Produkten oder Dienstleistungen von günstigeren Konditionen zu profitieren. Durch den intensiven Erfahrungsaustausch können Kommunen von dem Spezialwissen einer größeren Anzahl von Experten Gebrauch machen.

Innovation und Digitalisierung spielen eine wichtige Rolle in der modernen öffentlichen Beschaffung. Die Europäische Kommission hinterfragt und optimiert den bisherigen Beschaffungsansatz, indem sie die Digitalisierung und Professionalisierung der öffentlichen Käufer fördert und die Bürokratie abbaut.

Bund, Länder und Kommunen sind angehalten, auf eine klimaneutrale Beschaffung hinzuarbeiten. Mit rund 30.000 deutschen Beschaffungsstellen bei Bund, Ländern und Kommunen besteht großes Potenzial, um einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.

Insgesamt trägt die nachhaltige Beschaffung in Städten und Kommunen dazu bei, Umweltbewusstsein und soziale Gerechtigkeit zu fördern. Durch die Berücksichtigung dieser Aspekte können Kommunen nicht nur kurzfristige wirtschaftliche Vorteile erzielen, sondern auch langfristig zum Erreichen der ökologischen und sozialen Ziele beitragen.

Die Rolle der Agenda und der Energie

Agenda 2030

Die Agenda 2030 ist ein weltweiter Aktionsplan, der von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde, um eine nachhaltige Entwicklung auf globaler Ebene zu fördern. Sie besteht aus 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), die darauf abzielen, Armut zu beenden, den Planeten zu schützen und Wohlstand für alle Menschen zu gewährleisten. Eine der Hauptprioritäten der Agenda 2030 ist die Förderung nachhaltiger Städte und Gemeinden, die als SDG 11 definiert sind.

In diesem Zusammenhang spielt die Nachhaltige Beschaffung eine entscheidende Rolle, indem sie sicherstellt, dass Städte bei der Realisierung ihrer Infrastruktur-, Energie- und Umweltschutzprojekte sozial- und umweltverträgliche Materialien und Dienstleistungen nutzen. Die Agenda 2030 fördert somit die Verwendung erneuerbarer Energien, die Reduzierung der Umweltbelastung und die Schaffung lebenswerter Städte für alle Bürger.

Energie und Klimawandel

Energie spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung nachhaltiger Städte und Gemeinden. Die Art und Weise, wie Energie erzeugt, verteilt und verbraucht wird, hat direkte Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere auf den Klimawandel. Die Schaffung energieeffizienter Städte trägt dazu bei, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen.

Erneuerbare Energien, wie Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft, sind saubere und nachhaltige Energiequellen, die dazu beitragen können, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die Integration erneuerbarer Energien in städtische Planung und Architektur, wie etwa durch Solarmodule auf Gebäuden oder smarte Energienetze, ist aus diesem Grund ein wichtiger Ansatzpunkt für die nachhaltige Stadtentwicklung.

Insgesamt zeigt sich, dass sowohl die Agenda 2030 als auch das Thema Energie im Kontext von Nachhaltiger Beschaffung und Klimawandel von großer Bedeutung sind. Die Umsetzung dieser Aspekte trägt maßgeblich dazu bei, lebenswerte und zukunftsfähige Städte zu gestalten.

Nachhaltige Lebensqualität

Nachhaltige Beschaffung in Städten ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner. Indem Städte auf nachhaltige Produkte und Dienstleistungen setzen, tragen sie dazu bei, Umweltbelastungen zu reduzieren und gleichzeitig die Lebensbedingungen der Menschen zu erhöhen. In diesem Zusammenhang spielen Fahrzeuge, Verpflegung und vorausschauende Planung eine entscheidende Rolle.

Fahrzeuge sind ein bedeutender Bestandteil der Stadtbeschaffung. Um die Lebensqualität in Städten zu steigern, sollten Fahrzeugflotten nachhaltiger gestaltet werden. Hierzu zählen die Nutzung von Elektrofahrzeugen, Hybridautos oder Fahrzeugen mit niedrigem CO2-Ausstoß. Darüber hinaus sollten Städte in den Ausbau von Fahrradwegen und den öffentlichen Nahverkehr investieren, um den Autoverkehr zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern.

Die Verpflegung ist ein weiterer Aspekt der Beschaffung, der für die Lebensqualität in Städten relevant ist. Nachhaltige Verpflegung bedeutet, auf lokale, saisonale und ökologisch erzeugte Lebensmittel zurückzugreifen, um Transportemissionen und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Außerdem sollte ein Augenmerk auf die Verringerung von Lebensmittelabfällen und eine ausgewogene, gesunde Ernährung der Stadtbewohner gelegt werden.

Die vorausschauende Planung ist für die Erhaltung einer hohen Lebensqualität essenziell. Dazu gehört die Berücksichtigung von Umweltschutz, sozialer Inklusion und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit bei der Stadtentwicklung. Eine bessere Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltungen, Wissenschaftlern, Wirtschaft und Bürgern trägt zur Entwicklung effektiver Strategien für nachhaltige Städte und Gemeinden bei.

Einige erfolgreiche Beispiele für nachhaltige Beschaffung zeigen die positive Wirkung auf die Lebensqualität:

  • Die Stadt Kopenhagen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 CO2-neutral zu sein und investiert in den Ausbau von Fahrradwegen, sauberer Energie und umweltfreundlicher Verpflegung.
  • Freiburg setzt auf eine effiziente Verkehrsinfrastruktur mit gut ausgebauten Straßenbahnen und Fahrradwegen und fördert den Einsatz von Elektrofahrzeugen.
  • In Zürich sind Lokalität, Saisonalität und Nachhaltigkeit wichtige Faktoren für die Verpflegung in Schulen und städtischen Einrichtungen.

Durch die konsequente Umsetzung von nachhaltiger Beschaffung in diesen und anderen Bereichen leisten Städte einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bewohner und fördern gleichzeitig eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung.

Strategien und Beispiele von Stadtwerken

Beispiel Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg setzen Stadtwerke zunehmend auf Nachhaltige Beschaffung, um Umweltbelastung zu verringern und ökologische, ökonomische sowie soziale Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Einige Strategien, die hier verfolgt werden, sind:

  • Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern nach Nachhaltigkeitskriterien bis 2030
  • Schaffung von Zugänglichkeit zu angemessenem Wohnraum und Grundversorgung für alle Menschen
  • Sicherstellung von Zugang zu sicheren Grünflächen und öffentlichen Räumen

Ein Beispiel dafür ist das Engagement der Stadtwerke in erneuerbare Energien und die Implementierung von Projekten zur Optimierung von Energieeffizienz und Ressourcenschonung.

Beispiel Stadt Zürich

Die Stadt Zürich legt ebenfalls großen Wert auf Nachhaltige Beschaffung. Stadtwerke und städtische Unternehmen setzen folgende Strategien um:

  • Beitritt zur Initiative IVöB 2019: Die Beteiligung der Stadt Zürich an der Interkantonalen Vereinbarung zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung (IVöB) bietet Stadtwerken erweiterte Möglichkeiten und Handlungsspielräume.
  • Lebenszyklus-Ansatz (LCA, Life Cycle Assessment): Bei der Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen wird der gesamte Lebenszyklus in Betracht gezogen, von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung.
  • Vereinfachung von Beschaffungsprozessen und Implementierung von Nachhaltigkeitskriterien in Ausschreibungen und Vergabeverfahren.

Die Stadt Zürich ist damit ein gutes Beispiel dafür, wie öffentliche Einrichtungen und Stadtwerke erfolgreich nachhaltige Beschaffungsstrategien implementieren können, um langfristig ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit sicherzustellen.

Nachhaltige Produkte und ihr Materialeinsatz

Recyclingpapier

Recyclingpapier spielt eine wichtige Rolle bei der nachhaltigen Beschaffung in Städten, da es ökologische Vorteile gegenüber herkömmlichem Papier bietet. Zum einen besteht es aus recycelten Materialien und spart dadurch wertvolle Ressourcen, wie Wasser und Energie, im Produktionsprozess. Zum anderen trägt es zur Reduzierung von Abfall bei, indem es Altpapier wiederverwendet. Es ist besonders wichtig, dass Städte und Behörden Recyclingpapier verwenden, da sie jährlich eine große Menge an Papierdokumenten produzieren. Es gibt verschiedene Qualitätsstufen von Recyclingpapier, die in der ISO 20400 zur nachhaltigen Beschaffung festgelegt sind. Daher sollten Städte und Kommunen beim Einkauf von Papier auf Zertifizierungen achten, um eine nachhaltige Beschaffung sicherzustellen.

Textilien

Textilien sind ein weiterer Bereich, in dem eine nachhaltige Beschaffung in Städten möglich ist. Hier geht es um die Wahl von Materialien, die soziale, ökologische und ökonomische Aspekte berücksichtigen und negative Auswirkungen auf die Umwelt minimieren. Ein solche nachhaltige Textilie ist zum Beispiel Öko-Tex zertifizierte Materialien, die frei von schädlichen Chemikalien sind und nachhaltige Herstellungspraktiken fördern.

Bei der Beschaffung von Arbeitskleidung, Uniformen oder anderen Textilien, die in städtischen Einrichtungen oder Behörden verwendet werden, sollte besonderer Wert auf die Materialauswahl gelegt werden. Stoffe aus recycelten Materialien tragen dazu bei, Ressourcen und Energie zu sparen und den ökologischen Fußabdruck zu verringern.

In Städten kann die nachhaltige Beschaffung von Textilien vor allem in Bereichen wie dem öffentlichen Nahverkehr, Dienstfahrzeugen, Schulkleidung und Gebäudeausstattung zum Einsatz kommen. Um sicherzustellen, dass die eingesetzten Produkte auch tatsächlich nachhaltig sind, kann es hilfreich sein, auf Zertifizierungen wie den Global Organic Textile Standard (GOTS) oder das Grüne Knopf Siegel zu achten.

Die nachhaltige Beschaffung in Städten, insbesondere in den Bereichen Recyclingpapier und Textilien, trägt dazu bei, die Umweltbelastung zu verringern und Ressourcen zu schonen. Durch die angemessene Auswahl von Materialien und die Beachtung von Zertifizierungen können Städte und Kommunen sicherstellen, dass sie nachhaltige Produkte einsetzen, die im Einklang mit den ökologischen, sozialen und ökonomischen Zielen stehen.

Innovation und Digitalisierung

Innovation und Digitalisierung gehen Hand in Hand und spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung nachhaltiger Beschaffung in Städten. Die fortschreitende Digitalisierung beeinflusst alle Lebensbereiche und bietet Kommunen die Chance, nachhaltige Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.

Digitale Technologien können entscheidend zur weltweiten Nachhaltigkeitstransformation beitragen, indem sie ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Verbesserungen ermöglichen1. Durch den Einsatz von digitalen Lösungen können Städte und Gemeinden ihre Ressourcen effizienter nutzen, bessere Daten für Entscheidungsprozesse sammeln und bürgernahe Dienstleistungen anbieten.

Die Wissenschaft spielt eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung neuer digitaler Technologien und Ansätze für eine nachhaltige Beschaffung. Forschungseinrichtungen, Universitäten und Fachhochschulen beteiligen sich an der Gestaltung von digitalen Strategien für Smart Cities und Gemeinden2. So wird beispielsweise die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis unterstützt und ermöglicht, dass innovative Ideen effektiv in die Praxis umgesetzt werden können.

Anwendungsbeispiele für Digitalisierung und Innovation im Bereich nachhaltige Beschaffung sind zum Beispiel eine verbesserte Steuerung von Mobilität und Verkehr, Energieeffizienz in Gebäuden und Quartieren sowie die Nutzung von erneuerbaren Energien in Städten. Darüber hinaus können digitale Plattformen den Austausch von Informationen und Best Practices zwischen Kommunen, Unternehmen und Bürgern fördern, um das Bewusstsein für nachhaltige Beschaffung zu schärfen.

Die Bundesregierung unterstützt Kommunen und Landkreise in Deutschland bei der Entwicklung sektorenübergreifender digitaler Lösungen für das Stadtleben der Zukunft2. Eines der Programme ist die Koordinations- und Transferstelle (KTS) für Modellprojekte Smart Cities, die bis 2030 laufen soll. Hierbei wird der Schwerpunkt auf der Förderung von Innovation und nachhaltiger Digitalisierung in Städten und Gemeinden gelegt.

Insgesamt zeigt sich, dass Innovation und Digitalisierung entscheidende Faktoren für die Umsetzung von nachhaltiger Beschaffung in Städten sind. Durch die effiziente Nutzung digitaler Technologien und den Einfluss von Wissenschaft kann eine nachhaltige Transformation im Sinne von ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verbesserungen erreicht werden.

Nachhaltige Infrastruktur und Mobilität

E-Mobilität

Nachhaltige Beschaffung in Städten bezieht sich auch auf die E-Mobilität. Diese umfasst den Einsatz von elektrischen Fahrzeugen, die ihren Strom aus erneuerbaren Energien beziehen. Elektromobilität kann eine wichtige Rolle dabei spielen, den CO2-Ausstoß im Verkehr zu reduzieren und die Lebensqualität in Städten zu verbessern.

E-Mobilität kann zur nachhaltigen Infrastruktur beitragen, indem sie den Bedarf an fossilen Brennstoffen verringert und den Ressourcenverbrauch reduziert. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es wichtig, eine umfassende elektrische Ladeinfrastruktur in Städten zu entwickeln.

Einige Punkte zur Verbesserung der E-Mobilität in Städten könnten sein:

  • Förderung von Elektroautos durch finanzielle Anreize oder bevorzugte Parkmöglichkeiten
  • Schaffung von Lademöglichkeiten an öffentlichen Orten, wie Parkhäusern und Einkaufszentren
  • Integration von E-Mobilität in den öffentlichen Verkehr, zum Beispiel durch Elektrobusse

Elektromobilität

Elektromobilität ist ein zentraler Bestandteil der nachhaltigen Infrastruktur und Mobilität. Sie umfasst nicht nur Elektroautos, sondern auch andere Formen von elektrischen Fahrzeugen, wie e-Bikes oder e-Roller. Die Vorteile von Elektromobilität für die Umwelt sind vielfältig:

  • Elektrische Fahrzeuge verursachen keine Abgase und tragen somit zur Verbesserung der Luftqualität in Städten bei.
  • Elektromobilität reduziert den Verbrauch fossiler Brennstoffe und unterstützt den Übergang zu einer klimafreundlicheren Energieversorgung.

Ein nachhaltiges Mobilitätskonzept für Städte sollte verschiedene Aspekte der Elektromobilität berücksichtigen, um den Umstieg auf emissionsfreie Verkehrsmittel zu fördern:

  • Stärkung von Sharing-Plattformen für Elektrofahrzeuge, um die Anschaffung von persönlichen Fahrzeugen zu reduzieren und effizientere Nutzung von Ressourcen zu fördern
  • Entwicklung von Mobilitätskonzepten, die Fahrrad- und Fußgängerinfrastruktur sowie den öffentlichen Nahverkehr besser in das Gesamtkonzept integrieren
  • Sensibilisierung für die Vorteile der Elektromobilität durch Veranstaltungen, Kampagnen und Information der Bevölkerung

Entwicklungspolitik und Wirtschaft

Die Entwicklungspolitik spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit in den Städten. Eine solide Entwicklungsstrategie kann sich positiv auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auswirken und die Lebensqualität für die in der Stadt lebenden Menschen verbessern. Die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und nationalen Regierungen ist entscheidend, um den Übergang zu nachhaltigen Beschaffungspraktiken zu fördern.

Ein zentrales Element bei der Umsetzung von nachhaltiger Beschaffung ist die Verankerung dieser Prinzipien in der lokalen Entwicklungspolitik. Kommunale Strategien, die darauf abzielen, effizientere Ressourcennutzung und umweltfreundliche Praktiken zu fördern, können dazu beitragen, das BIP zu erhöhen und die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Gleichzeitig können sie die Wettbewerbsfähigkeit von lokalen Unternehmen stärken, die auf Nachhaltigkeit und Innovation setzen.

Ein wichtiger Ansatz für die Umsetzung von nachhaltiger Beschaffung in Städten ist die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren. Die öffentliche Hand sollte die Umstellung auf nachhaltige Beschaffung vorantreiben, indem sie umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen bevorzugt und gegebenenfalls Regeln und Vorschriften anpasst. Private Akteure können auf der anderen Seite dazu beitragen, innovative Lösungen und Technologien zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen, um den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu unterstützen.

Schließlich sollte die Entwicklungspolitik die sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen sowie kulturellen und institutionellen Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Dies bedeutet unter anderem die Förderung von sozialer Gerechtigkeit und Inklusion, den verantwortlichen Umgang mit Ressourcen und die Stärkung der institutionellen Kapazitäten auf lokaler Ebene. So kann eine Zukunft gestaltet werden, die sowohl auf die Bedürfnisse der heutigen als auch der künftigen Stadtmenschen eingeht.

Die Rolle der Beschafferinnen und der Initiativen

Nachhaltige Beschaffung in Städten hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dabei spielen die Beschafferinnen eine entscheidende Rolle in der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen. Sie sind verantwortlich für den Einkauf von Gütern und Dienstleistungen, die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kriterien entsprechen.

Initiativen zur nachhaltigen Beschaffung, wie beispielsweise die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB) und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), bieten wichtige Unterstützung und Ressourcen für Städte und Kommunen, um ihre Beschaffungsziele zu erreichen. Sie bieten Schulungen, Informationsmaterialien und Plattformen zum Austausch von Best Practices für Beschafferinnen.

Die Zusammenarbeit zwischen Beschafferinnen und diesen Initiativen ist entscheidend für den Erfolg nachhaltiger Beschaffung in Städten. Durch die aktive Nutzung von Ressourcen und das Teilen von Erfahrungen können Städte ihre Beschaffungsprozesse verbessern und so ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen.

Ein wichtiger Schritt in diesem Prozess ist die Analyse des aktuellen Beschaffungsverhaltens. Beschafferinnen sollten die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen ihrer bisherigen Beschaffungsentscheidungen kritisch hinterfragen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen. Dies kann durch die Einführung von unternehmensweiten Policies zur nachhaltigen Beschaffung, wie auch durch den Austausch von Praxisbeispielen und Erfahrungen, unterstützt werden.

Des Weiteren ist es wichtig, dass Beschafferinnen ihre Rolle als Entscheiderinnen und Vermittlerinnen zwischen verschiedenen Stakeholdern wahrnehmen. Sie sind nicht nur für den Einkauf von Sachgütern und Dienstleistungen zuständig, sondern auch für die Kommunikation von Nachhaltigkeitszielen an Lieferanten und andere Beteiligte. Hierdurch können sie sicherstellen, dass Beschaffungsentscheidungen im Einklang mit den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Zielen der Stadt stehen.

Insgesamt leisten Beschafferinnen und Initiativen wie die KNB und GIZ einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in Städten. Durch ihre Zusammenarbeit, den Austausch von Informationen und Best Practices, sowie die Implementierung von Policies und Regelungen, tragen sie dazu bei, dass Städte ihre Beschaffungsprozesse verbessern und nachhaltige Lösungen fördern.

Nachhaltigkeits Siegel und Luftschadstoffe

Die Nachhaltige Beschaffung ist ein wichtiger Aspekt in Städten, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern. Eine Methode zur Umsetzung der nachhaltigen Beschaffung ist die Verwendung von Nachhaltigkeitssiegeln. Siegel, wie zum Beispiel das Blauer Engel oder FSC (Forest Stewardship Council) Zertifikat, illustrieren, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung bestimmte umweltfreundliche und sozialverträgliche Standards einhält.

Ein Bereich, in dem Nachhaltigkeitssiegel eine wichtige Rolle spielen, ist der Bürobedarf. Bei der Anschaffung von Büromaterialien, wie Papier, Tinte oder Möbeln, können städtische Einrichtungen auf solche Siegel achten. Dadurch wird sichergestellt, dass die Produkte aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Ressourcen stammen und einen geringeren Einfluss auf die Umwelt haben. Außerdem leisten sie einen Beitrag zur Reduzierung von Luftschadstoffen wie CO2-Emissionen.

Luftschadstoffe sind besonders in städtischen Gebieten ein wichtiges Thema, da sie die Luftqualität verschlechtern und gesundheitsgefährdend für die Bevölkerung sein können. Durch die bewusste Auswahl von Siegel zertifizierten Produkten kann der städtische Verbrauch von Ressourcen, die mit der Emission von Luftschadstoffen verbunden sind, reduziert werden.

Einige Punkte, die beachtet werden sollten, um eine nachhaltige Beschaffung im städtischen Bereich zu fördern, sind:

  • Information und Schulung von städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über Nachhaltigkeits Siegel
  • Festlegung von Beschaffungsrichtlinien, die den Einsatz von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen priorisieren
  • Überprüfung und Aktualisierung der Beschaffungsprozesse, um Transparenz und Nachhaltigkeit zu fördern

Insgesamt kann der Einsatz von Nachhaltigkeitssiegeln und die Berücksichtigung von Luftschadstoffen in der Beschaffung von Städten zu einer umweltfreundlicheren und gesünderen Lebensweise beitragen. Stadtverwaltungen sollten darauf achten, ihre Beschaffungsrichtlinien an diese Kriterien anzupassen, um eine kontinuierliche Verbesserung der kommunalen Nachhaltigkeitsziele zu gewährleisten.

Häufig gestellte Fragen

Wie können Städte nachhaltige Beschaffungsstrategien umsetzen?

Städte können durch die Einführung von Richtlinien und Verfahren für die nachhaltige Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen beginnen. Dies beinhaltet die Festlegung von Nachhaltigkeitskriterien in Ausschreibungen und die Schaffung von Governance-Strukturen. Die Kommunikation der Ziele und Fortschritte nach innen und außen sowie die Zusammenarbeit mit Anbietern und anderen Stakeholdern sind ebenfalls wichtig.

Welche Vorteile bringt die Nachhaltigkeit in der städtischen Beschaffung?

Die Vorteile der nachhaltigen Beschaffung umfassen Kosteneinsparungen durch Energie- und Ressourceneffizienz, einen stärkeren Fokus auf die Kreislaufwirtschaft und die Förderung von umweltfreundlichen Lieferketten. Diese Strategien unterstützen auch soziale und ökonomische Aspekte wie die Schaffung fairer Arbeitsbedingungen und die Stärkung der lokalen Wirtschaft.

Welche Herausforderungen sind bei der Umsetzung nachhaltiger Beschaffung in Städten zu bewältigen?

Eine Herausforderung ist die Definition von Nachhaltigkeitskriterien und die Erstellung von Vergabeunterlagen, die diese klar und verständlich kommunizieren. Zudem kann es schwierig sein, Anbieter und andere Stakeholder von den Vorteilen der nachhaltigen Beschaffung zu überzeugen und sie zur aktiven Teilnahme zu bewegen.

Wie können Unternehmen an nachhaltiger Beschaffung in Städten teilhaben?

Unternehmen können sich an nachhaltiger Beschaffung beteiligen, indem sie Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die den Nachhaltigkeitskriterien der Städte entsprechen. Sie sollten auch aktiv an Ausschreibungsverfahren teilnehmen und ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele und -maßnahmen transparent kommunizieren.

Welche Gesetze und Vorschriften beziehen sich auf nachhaltige Beschaffung in Städten?

In verschiedenen Ländern gibt es Gesetze und Vorschriften zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung. In der Schweiz beispielsweise wurde das Beschaffungsrecht in diesem Zusammenhang überarbeitet. Umfassende Informationen zu Gesetzen und Vorschriften sollten den jeweiligen nationalen und regionalen Rechtsrahmenwerken entnommen werden.

Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und Städten in Bezug auf Nachhaltigkeit gefördert werden?

Um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und Städten zu fördern, sollten Städte einen offenen Dialog und Wissensaustausch mit Anbietern pflegen. Dies kann auch durch Netzwerkveranstaltungen, Schulungen und gemeinsame Projekte erfolgen. Lieferanten sollten ihrerseits proaktiv auf die Bedürfnisse der Städte eingehen und ihre Nachhaltigkeitsbemühungen kontinuierlich verbessern.

Footnotes

  1. Umweltbundesamt, “Digitale Nachhaltigkeit”

  2. Digitale Strategien für smarte Städte und Gemeinden 2