Gründächer sind eine innovative Art der Dachgestaltung, bei der Pflanzen auf der Dachoberfläche wachsen. Sie bieten mehrere ökologische und ästhetische Vorteile, wie beispielsweise verbesserte Regenwassermanagement, Wärme- und Schalldämmung sowie attraktive, naturnahe Dachflächen. Es gibt zwei Haupttypen von Gründächern: Extensive Gründächer mit einer dünnen Substratschicht und Intensive Gründächer mit einer dickeren Substratschicht, die für größere Pflanzen und Sträucher geeignet ist.
Das Anlegen eines Gründachs erfordert eine sorgfältige Planung und Konstruktion, um sicherzustellen, dass das Dach das zusätzliche Gewicht tragen kann und die Pflanzen angemessen gepflegt werden. Die Auswahl der richtigen Pflanzen ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, um ein langlebiges und pflegeleichtes Gründach zu gewährleisten. In vielen Städten und Gemeinden gibt es zudem Förderungen und Unterstützung für die Anlage von Gründächern.
Key Takeaways
- Gründächer bieten ökologische und ästhetische Vorteile wie verbessertes Regenwassermanagement und attraktive Dachflächen.
- Die richtige Planung und Konstruktion sowie die Auswahl der Pflanzen sind entscheidend für den Erfolg von Gründächern.
- Förderungen und Unterstützung sind oft verfügbar, um die Realisierung von Gründächern zu erleichtern.
Was Sind Gründächer?
Gründächer, auch bekannt als “begrünte Dächer”, sind Dächer, auf denen Pflanzen wachsen. Diese Art der Dachbegrünung kann viele Vorteile bieten, die sowohl die Umwelt als auch die Bewohner eines Gebäudes betreffen. In den folgenden Abschnitten werden zwei Haupttypen von Gründächern sowie die vielfältigen Vorteile dieser umweltfreundlichen Dachlösung erläutert.
Arten Von Gründächern
Es gibt zwei Haupttypen von Gründächern: Extensivbegrünung und Intensivbegrünung.
-
Extensivbegrünung: Diese Art von Gründach ist leichter und erfordert weniger Pflegeaufwand. Es eignet sich für Flachdächer oder Dächer mit einer geringen Neigung. Die Vegetation besteht meist aus Moosen, Sedum oder gedrungenen Gräsern, die wenig Wartung benötigen und Trockenheit tolerieren können.
-
Intensivbegrünung: Intensiv begrünte Dächer sind schwerer und erfordern mehr Pflege als extensiv begrünte Dächer. Sie können eine größere Vielfalt an Pflanzen, einschließlich Bäumen und Sträuchern, beherbergen und sind daher auch als begrünte Dachgärten bekannt. Sie benötigen eine stärkere Dachkonstruktion und zusätzliche Bewässerungssysteme.
Vorteile Von Gründächern
Gründächer bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die sowohl den klimaschutz als auch die menschliche Gesundheit betreffen. Hier sind einige wichtige Vorteile:
-
Kühleffekt: Gründächer sorgen für eine kühlere Umgebungstemperatur und reduzieren somit den Energieverbrauch für Klimaanlagen in Gebäuden.
-
Energieeinsparung: Durch die Verbesserung der Wärmedämmung des Gebäudes können Gründächer Energiekosten für Heizung und Kühlung reduzieren.
-
Luftqualität: Gründächer können Schadstoffe aus der Luft binden und so zur Verbesserung der Luftqualität beitragen.
-
Artenvielfalt: Gründächer bieten Lebensräume für Vögel, Insekten und andere Tiere, fördern die Artenvielfalt und können somit zum Naturschutz beitragen.
-
Regenwasserrückhalt: Gründächer nehmen Regenwasser auf und verringern dadurch die Belastung der Kanalisation sowie das Risiko von Überschwemmungen.
Insgesamt bieten Gründächer eine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Dachmaterialien, die sowohl der Natur als auch den Menschen zugutekommen.
Aufbau Und Konstruktion Von Gründächern
Bei der Planung und dem Bau von Gründächern sind verschiedene Schichten und Aspekte zu berücksichtigen. Zunächst muss eine ausreichende Tragfähigkeit des Daches sowie eine gute Wärmedämmung gewährleistet werden. Diese Aufgaben übernimmt häufig ein Dachdecker, der sich um den Dachaufbau, die Abdichtung und die Wärmedämmung kümmert.
Die grundlegende Struktur einer Dachbegrünung besteht aus mehreren Schichten:
- Dachunterkonstruktion: Diese stellt die Basis des Daches dar und muss ausreichend stabil sein, um das Gewicht der Begrünung zu tragen.
- Abdichtung und Wurzelschutzbahn: Sie schützt das Dach vor Feuchtigkeit und verhindert, dass Wurzeln in die Dachkonstruktion eindringen.
- Schutzschicht: Eine dünne Schutzlage von 0,5 bis 1 cm dient dazu, die darunterliegende Abdichtungsschicht vor mechanischen Beschädigungen zu bewahren.
- Dränschicht: Diese 2 bis 6 cm dicke Schicht ist für die Entwässerung zuständig, indem sie überschüssiges Wasser ableitet.
- Filterschicht: Ein Filterschicht von etwa 0,5 cm verhindert das Durchdringen von feinen Substratpartikeln und trägt so dazu bei, dass die Drainageschicht funktionsfähig bleibt.
- Substratschicht: Die 6 bis 10 cm dicke Schicht dient als Bodenersatz für die Vegetation und ist in ihrer Zusammensetzung abhängig vom Typ der Dachbegrünung (extensiv oder intensiv).
- Vegetationsschicht: Die Pflanzen bilden den Abschluss der Dachbegrünung und sind für die optische Gestaltung und die ökologischen Funktionen verantwortlich.
Ein Beispiel für eine gelungene Kombination von extensiver Dachbegrünung und Dachterrasse sind die Limbecker Höfe in Essens “Grüner Mitte”. Hierzu arbeiten oft Betriebe aus dem Garten- und Landschaftsbau mit denjenigen aus dem Dachdeckerhandwerk zusammen. So kann eine fachgerechte und funktionale Dachbegrünung entstehen, die sowohl optisch ansprechend ist als auch einen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Stets sind die genauen Gegebenheiten und Anforderungen des jeweiligen Projekts zu berücksichtigen.
Pflanzenwahl Und Pflege
Bei der Bepflanzung und Pflege eines Gründachs sind verschiedene Aspekte zu beachten. Die Auswahl der richtigen Pflanzen und deren Pflege sind entscheidend für den Erfolg und die Langlebigkeit des Gründachs.
Pflanzenauswahl: Die richtige Pflanzenauswahl ist abhängig von der Art des Gründachs und den örtlichen Bedingungen. Für extensive Gründächer eignen sich anspruchslose Pflanzen wie Moos, Sedum und Kräuter. Diese benötigen wenig Pflege und kommen mit geringen Mengen an Substrat zurecht.
Intensive Gründächer bieten Raum für vielfältigere Vegetation wie Stauden, Gehölze und Gräser. Hier empfiehlt es sich, Pflanzen auszuwählen, die in der jeweiligen Region heimisch sind und gut mit den gegebenen Klima- und Bodenbedingungen zurechtkommen.
Sedumdächer: Sedumdächer sind eine hervorragende Option für extensive Gründächer. Sie benötigen nur wenig Erde und kommen gut mit Trockenheit und armen Böden zurecht. Die kleinen, dickfleischigen Pflanzen sind in zahlreichen Farbvarianten erhältlich, was für eine ästhetisch ansprechende Begrünung sorgt.
Pflegeaufwand: Der Pflegeaufwand eines Gründachs kann je nach Bepflanzung variieren. Extensive Gründächer benötigen wenig Pflege. Es genügt meist, das Dach zweimal im Jahr zu reinigen, zu düngen und gelegentlich zu gießen.
Intensive Gründächer erfordern dagegen regelmäßigere Gartenarbeiten wie das Wässern, Beschneiden und Säubern von Wegen sowie die Pflege von Gartenmöbeln und Beleuchtung. Pflanzen wie Gräser und Stauden benötigen zudem in regenarmen Zeiten ausreichend Wasser, um gedeihen zu können.
Um die biologische Vielfalt zu fördern und das ökologische Gleichgewicht des Gründachs nicht zu stören, empfiehlt es sich, auf chemische Pestizide zu verzichten. Stattdessen sollten Sie unerwünschte Vegetationen und Samen von Hand entfernen, vorzugsweise im Frühjahr und Herbst.
Insgesamt stellt die Anlage und Pflege eines Gründachs eine lohnende Investition dar, die sowohl ästhetische als auch ökologische Vorteile bietet. Mit der richtigen Pflanzenauswahl und Pflege kann so ein gesundes und stabiles Ökosystem auf dem Dach entstehen.
Kosten Und Förderungen
Bei der Installation eines Gründachs gibt es verschiedene Kostenfaktoren zu beachten. Die Kosten hängen von der Art der Begrünung (extensiv oder intensiv) sowie der Größe und Beschaffenheit des Dachs ab.
Zuschüsse und Förderprogramme können einen Teil der Kosten decken. Entdecken wir einige dieser Programme:
- Bundes- und Landesprogramme: Eine Liste der aktuellen Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene zur Gebäudebegrünung finden Sie beim Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG) 1.
- KfW: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Kredite für Dachbegrünungen im Rahmen des Effizienzhaus-Standards 2. Hierbei sind maximal 150.000 Euro Kredit pro Wohneinheit möglich, zuzüglich eines Tilgungszuschusses, abhängig vom erreichten Effizienzhaus-Standard 3.
In verschiedenen Bundesländern gibt es zusätzliche Fördermöglichkeiten. Zum Beispiel übernimmt Bremen 25 Prozent der förderfähigen Kosten bei einer Begrünung von mindestens zehn Quadratmetern und zahlt bis zu 5000 Euro Fördersumme 4.
Bitte bedenken Sie, dass es wichtig ist, sich über die Voraussetzungen und Antragsfristen der verschiedenen Förderprogramme zu informieren. Dabei können Sie von Experten und zuständigen Behörden Unterstützung erhalten.
Insgesamt bieten Gründächer neben Umwelt- und ökologischen Vorteilen auch finanziell attraktive Fördermöglichkeiten. Durch die Kombination von Kostenersparnissen und Förderungen kann die Entscheidung für ein Gründach für viele Haus- und Immobilienbesitzer wirtschaftlich attraktiv werden.
Gründächer Und Stadtklima
Gründächer sind eine wertvolle Ergänzung im urbanen Raum, da sie nicht nur das optische Erscheinungsbild von Städten verbessern, sondern auch das Stadtklima positiv beeinflussen. Sie bieten eine Vielzahl von Vorteilen für die Umwelt und das Stadtklima und tragen dazu bei, dass Städte sich besser an den Klimawandel anpassen können.
Eine der Hauptfaktoren, die Gründächer für das Stadtklima bieten, ist die Verbesserung der Luftqualität. Gründächer können Schadstoffe binden und somit die Belastung durch Luftverschmutzung reduzieren. Sie tragen auch zur Verringerung der Lärmbelastung in urbanen Gebieten bei. Durch die Pflanzen wird der Schall absorbiert, was zur Ruhe und Entspannung für die Bewohner beiträgt.
Die Temperaturregulierung ist ein weiterer wichtiger Aspekt von Gründächern hinsichtlich des Stadtklimas. Durch ihre Wärmekapazität absorbieren sie Sonnenenergie und halten die Lufttemperatur in ihrer unmittelbaren Umgebung niedriger. Intensiv begrünte Dächer weisen beispielsweise nur noch Temperaturunterschiede von 20 bis 30 Grad auf. Dadurch entstehen kühlere Innenräume und verringert sich der Bedarf an Klimaanlagen, was wiederum Energiekosten einspart.
Gründächer fördern auch die Wasserrückhaltung,indem sie Regenwasser aufnehmen und speichern. Dieses Wasser wird dann von den Pflanzen im Laufe der Zeit wieder freigesetzt und abgegeben, was eine natürliche Form der Bewässerung darstellt. Diese Eigenschaft reduziert die Belastung des Kanalisationssystems und beugt Hochwasserereignissen in städtischen Gebieten vor.
Insgesamt bieten Gründächer vielfältige Vorteile für die Umwelt und die Lebensqualität der Stadtbewohner. Die Verbesserung des Stadtklimas durch Gründächer ist ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung von Umweltbelastungen und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in dicht besiedelten Gebieten.
Auswirkungen Auf Die Biodiversität
Gründächer sind nicht nur ästhetisch ansprechend und energieeffizient, sondern haben auch positive Auswirkungen auf die Biodiversität. Sie tragen zum Erhalt der Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen bei, indem sie Lebensräume für verschiedene Organismen bieten.
Tiere finden auf Gründächern einen wichtigen Lebensraum. Für Insekten wie Bienen, Schmetterlinge und Käfer sind sie eine wichtige Nahrungsquelle und Nistplatz. Die blühenden Pflanzen auf Gründächern ziehen sie an und fördern die Bestäubung sowie die Fortpflanzung dieser Insekten. Das trägt zu einem gesunden Ökosystem bei.
Auch für Vögel sind Gründächer attraktiv. Sie bieten Brutmöglichkeiten, Nahrung und Schutz vor Fressfeinden. Insbesondere in städtischen Gebieten, in denen natürliche Lebensräume oft begrenzt sind, können Gründächer einen wertvollen Beitrag zum Vogelschutz leisten.
Die Flora auf Gründächern besteht in der Regel aus anspruchslosen Pflanzen wie Sedum-Arten, Kräutern und Gräsern. Diese Pflanzen sind robust und kommen mit wenig Wasser und Nährstoffen aus, was sie ideal für die extremen Bedingungen auf Dächern macht. Die Auswahl der Pflanzen sollte dabei auf die regionale Flora abgestimmt sein, um den Naturschutzgedanken zu stärken und invasive Arten zu vermeiden.
Im Bereich Naturschutz spielen Gründächer somit eine wichtige Rolle. Sie tragen zur Erhöhung der Biodiversität bei und wirken Flächenversiegelungen entgegen, die für das Verschwinden von Lebensräumen verantwortlich sind. Die Integration von Gründächern in urbane Gebiete fördert zudem die Vernetzung verschiedener Lebensräume und steigert deren ökologischen Wert.
Gründächer tragen somit zur Artenvielfalt und zum Artenschutz bei. Sie sind ein wichtiger Baustein für nachhaltiges Bauen und eine grünere Zukunft. Indem sie Lebensräume für verschiedene Organismen bieten, tragen sie langfristig zur Stabilität unserer Ökosysteme bei und leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt.
Kombination Mit Photovoltaik
Die Kombination von Gründächern und Photovoltaik bietet nicht nur ökologische, sondern auch finanzielle Vorteile. Beide Systeme ergänzen sich optimal und können zusammen genutzt werden, um den Verbrauch fossiler Energien zu reduzieren und die Biodiversität zu erhöhen. Aber wie genau funktioniert das Zusammenspiel von Photovoltaik und Gründächern?
Gründächer bieten durch ihre Begrünung zahlreiche Vorteile wie verbessertes Mikroklima, höhere Biodiversität und Schutz der Dachabdichtung. Sie speichern Niederschlagswasser und können damit auch für eine verbesserte Wasserrückhaltung bei Starkregenereignissen sorgen.
Photovoltaik-Anlagen wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um, wodurch der Verbrauch fossiler Energien gesenkt und CO₂-Emissionen reduziert werden. Durch die Installation von Photovoltaik-Modulen auf einem Gründach lässt sich eine höhere Energieeffizienz erreichen, da die Temperatur auf Gründächern in der Regel kühler ist als auf herkömmlichen Dächern. Dies verbessert die Leistung der Photovoltaik-Anlage.
Ein paar Tipps, um Gründach und Photovoltaik erfolgreich zu kombinieren:
- Abstand zwischen Vegetation und PV-Modulen: Achten Sie darauf, dass die Photovoltaik-Module mit ausreichend Abstand zur Vegetation installiert werden, um Schattenbildung und potenzielle Schäden an der Vegetation zu vermeiden.
- Auflastgehaltene Montage: Eine solche Montage ermöglicht die problemlose Integration von PV-Modulen auf extensiven Gründächern.
- Förderung: Informieren Sie sich über mögliche staatliche Förderungen für begrünte Solardächer, um finanzielle Anreize für die Kombination von Gründächern und Photovoltaik zu nutzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination von Gründächern und Photovoltaik sowohl ökologische als auch finanzielle Vorteile bietet. Durch die richtige Planung und Installation können beide Systeme optimal voneinander profitieren und so zu einer nachhaltigeren, energieeffizienteren Umgebung beitragen.
Gründächer Und Architektur
Gründächer sind eine innovative und umweltfreundliche Möglichkeit, städtische Gebäude zu gestalten. Sie können auf verschiedenen Dacharten und -formen angewendet werden, sodass sie sowohl für Neubauten als auch für Bestandsgebäude geeignet sind. Architekten bedenken die vorhandenen Eigenschaften der Unterkonstruktion, um die Dachaufbauten und Pflanzenauswahl optimal zu gestalten.
Ein Beispiel für eine Dachart, auf der Gründächer angewendet werden können, ist das Warmdach. Es handelt sich hierbei um ein einschichtiges oder nicht durchlüftetes Dach, das sich durch gewisse Eigenschaften auszeichnet. Gründächer auf Warmdächern können beispielsweise helfen, die Heizkosten zu senken, da sie eine zusätzliche Isolationsschicht bieten.
Neben den ökologischen Vorteilen bieten Gründächer auch architektonische Möglichkeiten. Dachgärten und Dachterrassen können als nutzbare Freiflächen dienen. Hier können Menschen Erholung finden, sich treffen und die Natur genießen, selbst in dicht besiedelten Gebieten. In diesem Sinne schaffen Gründächer sowohl attraktive Gebäude für Bewohner und Nutzer als auch Lebensräume für Flora und Fauna.
Die Dachbegrünung ist in verschiedenste Neigungswinkel von 0 bis 45 Grad integrierbar und kann mit weiteren umweltfreundlichen Technologien, wie Solargründächern, kombiniert werden. Diese stärken die umweltfreundlichen Aspekte eines Gebäudes und fördern das Umweltbewusstsein bei den Bewohnern.
Bei der Planung und Umsetzung von Gründächern arbeiten Architekten eng mit Landschaftsarchitekten zusammen. Dabei stehen sowohl ästhetische als auch funktionale Aspekte im Vordergrund. Die Zusammenarbeit dieser Fachbereiche führt zu gelungenen Projekten, die Städten grüne Oasen bieten und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Insgesamt zeigen Gründächer, wie Architektur und Natur Hand in Hand gehen können, um nachhaltige und ästhetisch ansprechende Gebäude in unseren Städten zu schaffen. Sie tragen dazu bei, städtische Gebiete für Mensch und Natur attraktiver zu gestalten und fördern ein umweltfreundliches Zusammenleben.
Häufig gestellte Fragen
Welche Vorteile bietet eine Dachbegrünung?
Eine Dachbegrünung bietet zahlreiche Vorteile, sowohl ökologisch als auch ästhetisch. Gründächer speichern Regenwasser und reduzieren somit das Risiko von Überschwemmungen. Sie bieten zudem einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, verbessern das Mikroklima in der Umgebung und filtern Luftschadstoffe. Darüber hinaus dienen sie der Wärmedämmung, indem sie im Winter Wärme speichern und im Sommer für einen natürlichen Schatten sorgen.
Wie unterscheiden sich extensive und intensive Dachbegrünungen?
Extensive Dachbegrünungen sind leicht und einfach zu pflegen. Sie bestehen meist aus einer dünnen Schicht Substrat und niedrigwachsenden, pflegeleichten Pflanzen, wie beispielsweise Sempervivum. Intensive Dachbegrünungen hingegen sind aufwändiger und verfügen über eine größere Vielfalt an Pflanzenarten, einschließlich Gräsern, Sträuchern und sogar Bäumen. Sie erfordern eine stärkere Dachkonstruktion und mehr Pflege im Vergleich zu extensiven Gründächern.
Was sind die Kosten für ein Gründach pro Quadratmeter?
Die Kosten für ein Gründach variieren je nach Art der Begrünung und den gewählten Materialien. Im Allgemeinen liegen die Kosten für extensive Dachbegrünungen zwischen 25 und 50 Euro pro Quadratmeter, während intensive Begrünungen etwa 100 bis 200 Euro pro Quadratmeter kosten können.
Wie kann man ein grünes Dach selber bauen?
Zunächst muss die Tragfähigkeit des Dachs überprüft und eine geeignete Abdichtung, etwa mit einer Dampfsperre, geschaffen werden. Anschließend wird eine Drainageschicht, meist aus Kies oder einem speziellen Drainagesystem, aufgetragen. Darauf folgen das Substrat und die Pflanzen. Bei extensiven Dachbegrünungen eignen sich beispielsweise Sedum und Moosarten als Pflanzmaterial. In jedem Fall sollten Sie sich bei Unsicherheiten von Fachleuten beraten lassen.
Welche Pflegemaßnahmen sind für Gründächer notwendig?
Die notwendigen Pflegemaßnahmen hängen von der Art der Dachbegrünung ab. Extensive Gründächer benötigen im Allgemeinen wenig Pflege, lediglich gelegentliches Entfernen von Unkraut und das Überprüfen der Abflüsse reichen meist aus. Bei intensiven Dachbegrünungen ist hingegen ein regelmäßiger Rückschnitt der Vegetation, Düngen und Wässern erforderlich.
Welche Erfahrungen gibt es beim Einsatz von Gründächern?
Gründächer sind im modernen Bauwesen bereits weit verbreitet und haben sich im Laufe der Jahre bewährt. Sie bieten eine nachhaltige Lösung, die Umweltprobleme wie den städtischen Wärmeinseleffekt und Starkregenereignisse abmildert. Trotz einiger Herausforderungen, wie beispielsweise bei vollgedämmten Holzkonstruktionen, die Feuchtigkeitsschäden verursachen können, bietet die richtige Planung und Ausführung eines Gründachs viele Vorteile und Möglichkeiten für Bauherren und Architekten.
Footnotes
-
BuGG Liste zu Förderprogrammen zur Gebäudebegrünung auf Bundes- und Landesebene Bundesförderprogramme zum Solar-Gründach ↩
-
“Förderung 2021 – Bundesverband GebäudeGrün e.V.” ↩
-
“Förderung für die Dachbegrünung – Zuschuss, Kredit, Steuerbonus” ↩
-
“Diese Fördergelder können Sie für Gründächer beantragen” ↩